spectrum|K: Taschenspielertricks machen Auswahlmöglichkeit zur Farce
Geschrieben am 26-02-2010 |
Berlin (ots) - Apotheken haben sich leidvoll daran gewöhnen müssen, dass die Umsetzung der Arzneimittelrabattverträge mit erheblichem bürokratischem Mehraufwand verbunden ist. Nun legte das BKK-Gemeinschaftsunternehmen spectrum|K noch die berühmte "Schippe drauf". In einem Fax forderte es die Apotheken auf, "vorrangig das rabattierte Arzneimittel abzugeben, welches von dem wirtschaftlichsten Rabattvertragspartner angeboten wird." Peter Schmidt, Geschäftsführer des Branchenverbandes Pro Generika, hat für diese Vorgehensweise nur einen Kommentar: "Letztlich macht spectrum|K damit die Grundidee seiner eigenen Rabattverträge zur Farce!"
Das BKK-Unternehmen hatte sich vor der Ausschreibung damit gerühmt, im Gegensatz zur AOK pro Gebietslos und Wirkstoff Verträge mit vier Partnern abzuschließen. Dadurch sei die Versorgungssicherheit gewährleistet und die Patienten könnten mit ihren Ärzten und Apothekern zwischen den Angeboten der vier Rabattpartner auswählen. Mit den nun einseitig aufgestellten Verfahrensregeln rudert spectrum|K wieder zurück. Für die Versicherten der 79 Betriebskrankenkassen, für die die Ausschreibung durchgeführt wurde, soll es nach Willen des Unternehmens trotz der möglichen Auswahl aus vier Produkten immer nur ein Arzneimittel geben: nämlich das Billigste.
Bei den Apotheken will spectrum|K mit seinem Faxanschreiben den Eindruck erwecken, sie seien aufgrund des Wirtschaftlichkeitsgebotes gehalten, diese Verfahrensgrundlagen umzusetzen. Nur wenn die billigsten Arzneimitteln nicht verfügbar seien oder die Produkte aus medizinischen und pharmazeutischen Gründen für die Patienten nicht in Frage kämen, sollten sie auf die drei anderen Rabattpartner ausweichen. "Das ist das "Highlander-Modell" der AOK durch die Hintertür", erklärte Peter Schmidt.
Er begrüßte die klare und eindeutige Positionierung der Apothekerorganisationen in dieser Frage. So hat der Bayerische Apothekerverband (BAV) seine Mitglieder darüber informiert, dass sie nicht an die von spectrum|K festgelegte Rangfolge gebunden sind. Nach dem zwischen Apotheken und Krankenkassen abgeschlossenen Rahmenvertrag kann die Apotheke bei mehreren Vertragspartnern unter deren Produkten frei wählen. Der Deutsche Apothekerverband (DAV) hatte spectrum|K bereits im Vorfeld des Vergabeverfahrens eine übermäßige Beeinflussung der Apotheker vorgeworfen.
Das Vorgehen von spectrum|K ist für Schmidt umso unverständlicher, als der Dienstleister selbst die ursprünglich vorgesehene Klausel, die die Apotheken tatsächlich zu einer solchen Vorgehensweise verpflichtet hätte, wieder gestrichen hat, nachdem das Landessozialgericht Essen ausdrücklich Zuschläge an mehrere gleichberechtigte Partner erlaubt hatte. Der Pro Generika-Geschäftsführer forderte spectrum|K auf, sofort eine Kurskorrektur vorzunehmen. "Es ist unredlich, den eigenen Versicherten einerseits aus Marketinggründen vorzugaukeln, sie hätten mehr Wahlmöglichkeiten als AOK-Patienten, andererseits eben dieses Wahlrecht hinter dem Rücken der Versicherten aber wieder einzukassieren. Die Arzneimittelversorgung muss auch in Zeiten des Kassenwettbewerbs eine seriöse Angelegenheit mit verlässlichen Spielregeln sein. Keinesfalls eignet sie sich für Taschenspielertricks á la spectrum|K!"
Originaltext: Pro Generika e.V. Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/54604 Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_54604.rss2
Pressekontakt: Thomas Porstner, Pressesprecher, Tel.: (030) 81 61 60 9-40, info@progenerika.de, www.progenerika.de
Kontaktinformationen:
Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.
Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.
Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.
http://www.bankkaufmann.com/topics.html
Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.
@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf
E-Mail: media(at)at-symbol.de
253869
weitere Artikel:
- Produkte der Nichteisen-Metallindustrie - Schlüssel für modernes Leben / 2. Tag der Metallurgie 3. - 5. März 2010 / Branchentreffen der Nichteisen-Metallindustrie Berlin (ots) - "Die Nichteisen-Metallindustrie und ihre Produkte übernehmen am Beginn der industriellen Wertschöpfungskette stehend eine Schlüsselfunktion für das moderne Leben. Ohne sie wäre technischer Fortschritt oder Klimaschutz nicht möglich", erklärt Martin Kneer, Hauptgeschäftsführer der WirtschaftsVereinigung Metalle zum 2. Tag der Metallurgie. Vom 3. bis 5. März treffen sich Vertreter der Nichteisen-Metallindustrie, Wissenschaft, Politik und Öffentlichkeit, um das gesamte Spektrum technischer und wirtschaftlicher Fragen zu diskutieren mehr...
- Vorwerk investiert in neue Produktionsstätte / Eröffnung eines neuen JAFRA Cosmetics-Werkes in Mexiko (mit Bild) Wuppertal (ots) - - Querverweis: Bildmaterial wird über obs versandt und ist abrufbar unter http://www.presseportal.de/galerie.htx?type=obs - Das Familienunternehmen Vorwerk und seine Tochtergesellschaft JAFRA Cosmetics International haben gestern im mexikanischen Querétaro ein neues JAFRA Cosmetics-Werk eingeweiht. Vorwerk investierte rund 30 Millionen US-Dollar (21,84 Millionen Euro) in die neue Produktionsstätte und schafft damit eine wichtige Grundlage für die weiteren Expansionspläne von JAFRA. "Der erfolgreiche Direktvertrieb mehr...
- HOKUSAI VTE - Largest Single Phase III Trial for the Treatment and Prevention of Recurrent VTE Started in Europe Nuremberg, Germany, February 26, 2010 (ots/PRNewswire) - Edoxaban, a direct oral factor Xa inhibitor, is now being investigated in a second large-scale pivotal phase III trial, HOKUSAI (pronounced hoek-sigh) VTE. This phase III trial is evaluating the safety and efficacy of edoxaban in the treatment and prevention of recurrent thromboembolic events in patients with deep-vein thrombosis (DVT) and/or pulmonary embolism (PE). HOKUSAI VTE[1] is currently the largest single, randomised, multinational phase III trial for treatment and prevention of mehr...
- Nur 3,3 cm dünn und stromsparend: HD-taugliche Mini-PC-Lösung von Shuttle / Montage hinter Flachbildschirmen möglich Elmshorn (ots) - Die Shuttle Inc., ein führender Entwickler und Hersteller von Multi-Form-Factor-Lösungen wie den weltbekannten XPC Mini-PC-Barebones, zeigt auf der diesjährigen CeBIT in Hannover eine neue ultra-kompakte PC-Plattform, die bei gerade einmal 3,3 cm Breite bereits HD-tauglich ist. Das Shuttle Barebone XS35 ist ein Mini-PC der 1-Liter-Klasse der durch seine Bauform und die genormte VESA-Montagefläche leicht hinter Flachbildschirmen befestigt werden kann und damit keinerlei Platz beansprucht. Als stromsparende Hardware-Plattform mehr...
- TÜV NORD Akademie eröffnet neuen Standort in Frankfurt Frankfurt (ots) - Die TÜV NORD Akademie hat heute (Freitag, 26. Februar) ihre 20. Geschäftsstelle offiziell eröffnet. Mit der neuen Geschäftsstelle in Frankfurt wird die TÜV NORD Akademie noch näher bei ihren Kunden sein. An dem neuen Standort bietet sie zukünftig Seminare, firmeninterne Schulungen sowie individuelle Beratung zu Qualifizierungsbedarf und Förderungsmöglichkeiten an. Die neue Geschäftsstelle der TÜV NORD Akademie befindet sich in der Gerbermühlstraße 11, 60549 Frankfurt. Mit der neuen Geschäftsstelle erweitert die TÜV mehr...
|
|
|
Mehr zu dem Thema Aktuelle Wirtschaftsnews
Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:
DBV löst Berechtigungsscheine von knapp 344 Mio. EUR ein
durchschnittliche Punktzahl: 0 Stimmen: 0
|